Regnéville-sur-Mer – ein Kleinod an der Westküste der Manche

Regnéville war einer der ersten Orte, die wir für Chiennormandie besucht, betextet und bebildert haben. Das war im Frühling 2017, gefühlt  eine Ewigkeit her. Zeit also, dem malerischen Örtchen am Havre der Sienne einen erneuten Besuch abzustatten und den Artikel einem Facelift zu unterziehen.

Schiffe liegen im Havre von Regnéville sur Mer in der Manche, Normandie
Der Havre in Regnéville ist der größte an der Westküste der Manche. Bei Flut haben die Schiffe genügend Wasser unterm Kiel, um in See stechen zu können.

Ja, wo soll ich anfangen, in Regnéville-sur-Mer? Beim beeindruckenden Château? Dem Havre? Den Schiffen, die zum Teil in den Salzwiesen gestrandet sind? Den hübschen Steinhäuschen oder den verspielten Jugendstilvillen? Den saftigen Weiden und dem phantastischen Ausblick, wenn man den Ort umwandert? Egal – Regnéville-sur-Mer ist eine einzige Sehenswürdigkeit, pittoresk und geschützt am gleichnamigen Havre und der Mündung der Sienne gelegen. Prominenteste Sehenswürdigkeit ist sicherlich der Château. Die Feste wurde im 14. Jahrhundert erbaut, um den Hafen zu schützen. Während des Hundertjährigen Krieges wurde die Anlage teilweise abgebrochen. Heute ist die Ruine im Besitz des Départements Manche und steht unter Denkmalschutz. Der Donjon, der Hauptturm der Burg, ist weithin sichtbar und das Wahrzeichen des kleinen Ortes. Die Burgruine ist von außen das ganze Jahr über bei freiem Eintritt zu besichtigen, Hunde sind erlaubt – es hängt sogar ein Kotbeutelspender am Eingang. Von April bis September finden Ausstellungen und Veranstaltungen im Innenhof des Schlosses statt.

Auch die alte Stadtkirche direkt gegenüber ist sehenswert. Ein Bummel durch das malerische Städtchen mit den typischen normannischen Steinhäusern lohnt ebenfalls. Im Havre liegen viele Schiffe, manche seetauglich, an anderen haben der Zahn der Zeit, Winde und Gezeiten ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Mit etwas Glück könnt Ihr bei Flut Seehunde bei der Fischjagd beobachten; entlang des Wanderwegs hängen auch Schilder, die Euch davor warnen, den kleinen Raubtieren zu nahe zu kommen. Hunde sollte wegen der nicht ungefährlichen Begegnung am Havre besser an der Leine bleiben.

Ein Rundweg führt den Havre entlang und durch die Bocage-Landschaften und Felder rund um den Ort. Wasserdichtes Schuhwerk empfiehlt sich vor allem im Bereich des Havres, der immer wieder vom Meer überschwemmt wird. Die Tour ist beschildert und circa 10 Kilometer lang. Das zweite Museum der Stadt, die Fours à chaux du Rey und musée maritime de Regnéville-sur-Mer, idyllisch oben auf den Hügeln gelegen, ist wieder geöffnet. Die Fours à chaux könnt Ihr zusammen mit Hund kostenfrei besuchen, im Meeresmuseum sind Hunde leider nicht gestattet. 

Im Sommer 2021 hat die Gemeinde einen zusätzlichen kleinen Rundweg eröffnet, der Euch vom Schloss zu den Brennöfen und wieder zurück führt – tolle Aus- und Einblicke inklusive. Der Weg ist circa 3 Kilometer lang, beschildert  und stellt keine Anforderungen an Eure Kondition, sodass er für Ungeübte Wanderer gut zu bewältigen ist. Die Kalköfen haben mich positiv überrascht – auf Fotos seht Ihr der Anlage im Steinbruch mit den vier Schloten nicht an, wie gewaltig sie einst gewesen sein mag. Zahlreiche Hinweistafeln klären Euch über die Funktionsweise der Brennöfen auf. Im Sommer finden abends Kulturveranstaltungen vor der beeindruckenden Kulisse statt.

Ein Schwung Bildimpressionen aus Regnéville

In der Umgebung von Regnéville

Die kleinen Weiler rund um Regnéville sind allesamt einen Abstecher wert, in manchem scheint die Zeit einfach stehen geblieben zu sein. Zu Fuß oder mit dem Rad seid Ihr in den engen Gassen allerdings besser unterwegs als mit dem Fahrzeug.

Außerdem in der Nähe zu besichtigen: "La Maillard" in Hauteville-sur-Mer. Dahinter verbergen sich Holzgerüste, mit denen früher Fischfang betrieben wurde. Die Fische wurden mit der Flut zwischen die Holzzäune gespült und blieben bei abfließendem Wasser einfach in den Rechen hängen. Nur noch zwei solcher Fischfallen soll es in Europa geben, die zweite am Pointe d'Agon. Die Touristinfo in Hauteville organisiert Besuche zu Fuß oder auch mit dem Pferdewagen.

Sehenswert ist zudem Le Pont de la Roque, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde und heute als malerische Ruine über der Sienne thront. Und wenn Ihr schon mal da seid: Macht doch einen Ausflug zur Pointe d'Agon. Wenn Ihr eine Stärkung braucht, empfehle ich Euch (noch) eine Einkehr im Bahnhof in Regnéville. Eine Initiative betreibt das kleine Café und hat immer wieder interessante Kulturveranstaltungen und Kunstausstellungen im Programm. Leider ist dies nur noch bis zum 26. September 2021 (donnerstags bis sonntags) möglich, danach schließt die Location ihre Pforten.

Eine kleine Stärkung bekommt Ihr im Café des Campingplatzes, das für alle Besucherinnen und Besucher offen steht.

Weitere Impressionen

Praktische Informationen

Weitergehende Informationen (auf Französisch)

Info: Dieser Artikel ging im April 2017 erstmals online. Komplett überarbeitet und mit neuen Bilder versehen am 6. September 2021.

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