Durch Dünen und Havre – Best of Côtes des Havres

Ein Border Collie sitzt in den Dünen von Pirou in der Normandie, im Hintergrund ist das Meer zu sehen.
Idgie in den Dünen von Pirou – kommt Ihr mit?

Auf dieser kleinen Wanderung könnt Ihr alles erleben, was die Côte des Havres ausmacht: Eine wilde Dünenlandschaft, lange Sandstrände und eine typische Salzwiese, den Havre de Geffosses. Idealerweise begeht Ihr den Rundweg (circa 10,5 Kilometer Länge) an einem Tag mit Grandes Marèes zur Flut – aber auch zu allen anderen Zeiten hat die Tour durchaus ihren Reiz.

Pirou ist eine kleine Gemeinde an der Côte des Havres. Die Feste ist beeindruckend und im Stadtteil Plage ist den Sommer über viel geboten. Legendär ist die Foire aux Bulots, die immer im April stattfindet und die leckeren Wellhornschnecken und anderes Meeresgetier in den Mittelpunkt stellt. Die Sandstrände, vor allem die Richtung Süden und Norden jenseits der befestigten Uferpromenade, laden Euch mit Hund zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein. Wenn Ihr ein bisschen die Umgebung erkunden wollt, ist dieser Streifzug wie geschaffen dafür, zeigt er Euch doch alles, was die Côte des Havres ausmacht: Dünen und Strand, Havre, Landwirtschaft und hübsche Gehöfte.

Wir starten am Parkplatz in den Dünen südlich von Pirou (49.151166, -1.593490). Von hier aus nehmt Ihr den Küstenwanderweg GR 223 (rot-weiße Bake) Richtung Anneville-sur-Mer in südliche Richtung. Durch die Dünen könnt Ihr in diesem Abschnitt nicht laufen, die Abbruchkante ist mittlerweile sehr steil und ebenso fragil. Alternativ bietet sich bei Ebbe ein Strandspaziergang an.

Die erste kuriose Sehenswürdigkeit begegnet Euch linkerhand nach circa 800 Metern: Hier hat ein unbekannter Künstler aus Zaunpfählen und Strandgut eine Gnomen-Galerie geschaffen, witzige Gestalten aus Plastik, Muscheln und Fischernetzen, die den Wanderer angrinsen. Die Gestalten machen einfach gute Laube – genauso wie ihre Kollegen, die ein paar hundert Meter weiter oben an den Dünen stehen. Da Wind, Gezeiten, Wetter und Erosion Kunst zu etwas sehr vergänglichem macht, habe ich die LandArt für Euch fotografisch festgehalten (und wünsche Euch, dass noch etwas übrig ist auf Eurer Wanderung).

Die Gnomen-Galerie aus Strandgut

LandArt in Pirou in der Normandie
Auch in den Dünen stehen einige der skurrilen Kunstwerke aus Strandgut.

Rund um den Havre de Geffosses

Eine ehemalige Mühle in der Normandie, heute ein Ferienhaus
Die ehemalige Mühle am Rande des Havre de Geffosses

Von Eurer Düne aus könnt Ihr schon über den Havre de Geffosses schauen. Besonders imposant ist das, wenn gerade die Flut im Havre ist. Im Frühjahr und Herbst sind hier zudem viele Zugvögel zu Gast, die Ihr gut vom Naturlehrpfad aus beobachten könnt. Allerdings: Ohne Fernglas oder gutes Tele richtet Ihr nur wenig aus. Mehr zum Havre und zum Naturlehrpfad erfahrt Ihr in diesem separaten Artikel.

Kurios: Der Zufluss zum Havre läuft unter der Straße durch. Mittlerweile denken aber die lokalen Behörden darüber nach, das wieder zu ändern, denn der schmale Zu- und Ablauf führt dazu, dass der Druck auf die Dünen rechts und links des Havres ziemlich groß ist.

Ihr lauft also parallel zur Straße Richtung Anneville-Plage und überquert anschließend die D650 und folgt der D74. Während der Hochsaison mag das Sträßchen gut befahren sein, aber im Frühjahr hatten wir kaum Verkehr. Ihr folgt der Straße, bis auf der rechten Seite die ehemalige Mühle kommt. Die wird als Ferienhaus vermietet, ein Blick ins Innere sagt uns aber, dass Urlauber schon sehr zierlich und unerschrocken sein müssen, um in die oberen Stockwerke zu kommen :-). Als Fotomotiv taugt das kleine Türmchen aber sehr.

Auf der Höhe der Mühle biegt Ihr links ab, folgt zunächst einem Gemeindeverbindungsweg und schließlich der D72 bis zur Kreuzung der D53 und biegt dort links ab Richtung Havre. Auch hier gilt: Lasst im Sommer entsprechend Vorsicht walten, wenn Ihr die Straßen entlang lauft.

Der Havre begrüßt Euch je nach Jahres- und Tageszeit entweder als trockene Wiese oder als sumpfiges Marschland. Schafe lassen sich die Kräuter schmecken, Vögel rasten oder brüten, die Schlehen blühen. Entlang des Naturlehrpfades sind mehrere Beobachtungsstationen installiert und Hinweistafeln geben Auskunft über Flora und Fauna.

Eine Holzhütte steht im Havre de Geffosses in der Manche, Normandie. Ein Silberreiherreiher sitzt im Wasser
Eine der Beobachtshütten am Havre de Geffosses

Im Havre selbst folgt Ihr der Beschilderung des Naturlehrpfades, bis Ihr wieder auf dem Weg parallel zur D650 seid. Folgt dem Weg und biegt dann wieder rechts ab Richtung Camping à la Ferme. Ihr könntet Euch von hier aus auch wieder in die Dünen schlagen und den Weg etwas abkürzen, allerdings haben wir wirklich noch nette Steinhäuser auf dieser Seite der Straße entdeckt, die wir sonst nie gesehen hätten. Wir sind also erst Richtung Camping und dort wieder links abgebogen, sind bis zur nächsten größeren Straße (D432) parallel gelaufen und haben uns ein bisschen in die dortige Architektur – von uralt bis hyper-modern – verguggt. Auf der D432 lauft Ihr wieder bis zur Route Touristique und kommt genau gegenüber der Zufahrt zu Eurem Parkplatz raus.

Steinhaus mit Strohdach in der Nähe von Pirou in der Normandie
Ein traditionelles Normandiehaus – original mit Stroh gedeckt.

Resümee – Dünen, Havre und mehr

Der Weg ist rund 10,5 Kilometer lang, gut die Hälfte davon ist über Straßen und Asphalt, vier Kilometer legt Ihr auf naturbelassenen und nur wenig befestigtem Untergrund zurück. Die Strecke ist weitgehend eben und leicht begehbar. Solange Ihr in den Dünen auf dem beschilderten Wanderweg bleibt, müsstet Ihr auch einen geländegängigen Hundebuggy mitnehmen können. Barrierefrei ist der Pfad allerdings nicht. Wir haben circa 2,5 Stunden gebraucht.

Es gibt, bis auf die Beschilderung des Küstenwanderweges, keine Balisage – ursprünglich sollte da mal eine sein, aber wurde wohl nicht erneuert. Einzelne gelbe Baken könnt Ihr demnach ignorieren, sie gehören zu anderen Wegen.

Lohnt es sich? Ich finde, auf jeden Fall: Ihr seht alles, was die die Côte des Havres ausmacht und könnt wirklich sehr entspannt flanieren. Die Asphalttreterei ist nicht meins, war aber nicht zu vermeiden. Wenn Ihr die Wanderung im Sommer macht: Schatten gibts nicht! Zu trinken gibts nicht! Also trefft entsprechend Vorsorge. In den Dünen liegt vereinzelt Stacheldraht und Unrat, hier solltet Ihr entsprechend auf Eure Hunde achten.

Einkehrmöglichkeiten existieren entlang des Weges nicht. In Anneville-Plage gibt es eine kleine Strandbar, die im Sommer bewirtschaftet ist, ansonsten empfehle ich Euch, die Akkus in einer der Kneipen in Pirou-Plage wieder aufzutanken.

Hinweis: Wir haben die Wanderung Ende April 2021 unternommen. Der Artikel ging am 13. Mai 2021 online.

Interaktive Karte der Wanderung

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