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Bretagne Vorreiter beim Schutz der Regenpfeifer

Der Seeregenpfeifer ist in Frankreich gefährdet, nur einen kleinen Bruchteil der Brut können die gravelot à collier interrompu erfolgreich großziehen. In der Bretagne wurde jetzt an der Bucht des Mont-Saint-Michel ein neues Schutzkonzept auf den Weg gebracht. Präfektur, Vogelschützer, Gemeinden und Strandnutzer haben ein Konzept entworfen, wie der gravelot à collier interrompu in Zukunft besser geschützt werden kann. Das erarbeitete Projekt könnte Vorreiterfunktion für die gesamte Region haben, denn noch immer ist der Schutz für die kleinen Zugvögel zu rudimentär. 

Ein Käfig für ein Regenpfeiferpaar am Strand von Biville
Um die Gelege zu schützen, werden vielerorts Käfige aufgebaut, die Beutegreifer und Menschen von den Eiern fernhalten.

Vielen Urlaubern sind in diesem Frühjahr die Eier und die Käfige auf den Stränden aufgefallen. Denn überall brüten sie, die Seeregenpfeifer und verwandte Arten. Doch nur die wenigsten schaffen es, ihre Eier auszubrüten und ihre Jungen großzuziehen. Der Mensch ist dabei der größte Störfaktor. Eier werden vernichtet, weil Wanderer, Radfahrer, Strandsegler, Reiter, Gleitschirmflieger und Kiter einfach darüber latschen. Und leider haben auch unsere Hunde einen massiven Einfluss auf den Bruterfolg oder vielmehr -misserfolg.

Sensibilisierung, wie sie von Vogel- und Umweltschützern betrieben wird, reicht alleine nicht aus, wenn sich die Bestände erholen oder zumindest stabilisieren sollen. 

Neue Wege in der Bucht des Mont-Saint-Michel

Auf der bretonischen Seite des Bucht des Mont-Saint-Michel geht man daher jetzt neue Wege. 263 Brutpaare wurden 2024 in der Bretagne gezählt, allein 60 im Gebiet zwischen Saint-Méloir-des-Ondes und Roz-sur-Couesnon an der Bucht. Nach über einem Jahr der Diskussionen mit Umweltverbänden, den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und den Fachleuten der Bucht von Mont-Saint-Michel wurde am 24. Juni 2025 ein Präfekturerlass unterzeichnet, der erste seiner Art an der Ärmelkanal- und Atlantikküste. Er schützt explizit den Vogel und seinen Lebensraum. Dabei gibt es drei unterschiedliche Schutzräume, in denen unterschiedliche Maßnahmen greifen. So gibt es Bereiche, die cordons coquilliers, natürliche Muschelansammlungen, die besonders prädestiniert für Nester der Regenpfeifer sind. Diese dürfen nicht mit Motorfahrzeugen befahren werden, auch Radfahrer, Reiter, Strandsegler und Kitesurfer müssen einen Bogen machen. Und wer einen Drachen oder eine Drohne sein Eigen nennt, darf diese Gebiete nicht überfliegen. Hunde müssen in diesen Zonen vom 1. März bis 31. August an der kurzen Leine gehalten werden. Dann gibt es eine engere Schutzzone in der Brutzeit, diese darf gar nicht betreten werden. Um Gelege und Jungvögel vor Beutegreifern zu schützen, können zusätzlich noch Käfige angebracht werden. 

Ein Grand Gravelot, Sandregenpfeifer, am Strand von Biville in der Normandie.
Auch andere Regenpfeiferarten brüten in der Normandie am Strand und sind bedroht, wie der grand gravelot und der petit gravelot.

Ziel der Präfektur ist nicht, die gesamte Bucht unter eine Glaskuppel zu stellen, sondern einen fairen Kompromiss zwischen allen Strandnutzern zu finden. Und weitere Ideen zu entwickeln, wie Spaß am Strand und Vogelschutz zusammengehen können. So wurde zum Beispiel das Feuerwerk in Cherrueix, ein sommerlicher Höhepunkt der Gemeinde, vom 14. Juli auf Anfang August verlegt, um die letzten brütenden Seeregenpfeifer nicht zu stören. 

Mehr Schutz dringend nötig

Dass der Schutz der Regenpfeifer dringend nötig ist, zeigen Beispiele aus der Normandie in der letzten Zeit. Denn oft werden die Gelege aus Unwissenheit oder sogar mutwillig zerstört. Und wir Hundehalterinnen sollten zeigen, dass Tierschutz nicht an der Schwanzspitze unserer Haustiere aufhört, sondern alle Tierarten einschließt. Es sind gerade die kleinen, unscheinbaren Arten, wie die Seeregenpfeifer, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. 

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